[22] Vogelwelt der Neuen Weser

Katastrophaler Deichbruch 1981

Frühjahr 1981: Am Weserwehr ist ein Wehrkörper defekt und kann nicht abgesenkt werden, aus dem Harz und dem Weserbergland fließen große Mengen Schmelzwasser in die Flüsse. Am Weserwehr steigt die Durchflussmenge steil an, unterhalb des Wehrs tobt der Fluss in meterhoher Gischt und Wellen. Das Weserwehr kann die Wassermengen nicht mehr abführen und am Weserbogen gegenüber den Häfen im Stadtteil Hemelingen bricht der Deich. Das Wasser bahnt sich seinen Weg durch Grünland, Äcker und Kleingärten am Weserwehr vorbei bis es wieder in Höhe der Erdbeerbrücke mit großer Geschwindigkeit in die Weser strömt.

Naturschutz als Folgelandschaft

Heute ist schon wieder lange Ruhe eingekehrt. Wo vor 30 Jahren das Wasser strömte, liegt heute Vogelgesang in der Luft. Träge fließt die Weser wieder in ihrem Bett und stürzt über die Wehrkörper des neuen Weserwehrs hinab, der Nordsee entgegen. Seit 1988 ist der Bereich des Weserdurchbruchs das Naturschutzgebiet Neue Weser. Gewässer, steile und flache Ufer, seichte Wasserzonen, Schlickbänke und kleine Inseln prägen heute das Bild. Eine vielfältige Vegetation findet auf feuchten und trockeneren Bereichen ihren Lebensraum.

Vielseitige Vogelwelt

Etwas ganz Besonderes ist die Vogelwelt. Eine große Kolonie Kormorane in den Wintermonaten oder die südlichsteFlussseeschwalbenkolonie in der norddeutschen Tiefebene. An manchen Tagen steht ein ganzer Trupp von Graureihern am Gewässerrand und eine bunte, vielfältige und lebendige Schar von Wasservögeln bevölkert das Wasser. Höckerschwan, Blässhuhn, Hauben- und Zwergtaucher brüten in den vielen kleinen Buchten. Zahlreiche Singvögel leben im Naturschutzgebiet, die sie mit ein wenig Glück beobachten können.

Gute Beobachtungsmöglichkeiten

Voraussetzung ist die Benutzung eines Fernglases. Am Winterweg, am westlichen Ende der Neuen Weser schauen sie von einem kleinen Beobachtungsstand, umsäumt von grünenden Gehölzen, in das Gebiet, am östlichen Ende haben Sie einen Panoramablick von der Wehrstraße.

Vielleicht begegnen sie auch dem ehrenamtlichen Naturschutzwächter, der dieses Naturschutzgebiet betreut. Uwe Pundsack freut sich darauf, Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen die eine oder andere spannende Geschichte von der Neuen Weser zu erzählen. 

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